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Der feem blog

Kategorie: Allgemein

Einfach den Notruf wählen!? Warum das nicht so “einfach” ist…. 

In einer Notsituation kommt es auf jede Sekunde an. Hilfe holen ist von besonderer Bedeutung. Doch wie wähle ich eigentlich den Notruf? Was sage ich den Rettungskräften am anderen Ende der Telefonleitung? Und wie kann ich in dieser Stresssituation einen kühlen Kopf bewahren? feem gibt dir Tipps für die 5 W’s im Notfall.

Es sind Situationen, in die niemand von uns kommen möchte. Du kommst zu einem Unfall und musst handeln. Doch was sind die ersten, wichtigsten Schritte? Wie kann ich ruhig bleiben? Ganz ehrlich, weißt du sofort, ohne zu zögern, was du tun sollst? 

Eine Notsituation ist für uns alle ein Ausnahmezustand. Der Körper setzt sich in Alarmbereitschaft und schüttet Adrenalin und Cortisol aus. Um sich nicht von der Angst steuern zu lassen, sondern handeln zu können, trainieren wir in unseren Selbstverteidigungskursen gezielt, in Not- oder Stresssituationen zu “überleben”. Dazu gehört auch, in Übungen Anrufe beim Notruf zu simulieren.  

In Deutschland gibt es zwei Notrufnummern. Die 110 verbindet dich mit dem Polizeinotruf, die 112 mit dem Rettungsdienst, also Feuerwehr, Krankenwagen oder Notarzt. Die 911 verbindet dich mit der Notrufleitstelle der Rettungsdienste. Bei diesen Nummern gibt es keine “falsche”. Jede Notrufzentrale hilft.  

Die 112 ist als Notrufnummer europaweit gültig und immer gebührenfrei. Du kannst einen Notruf auch mit einem Mobiltelefon ohne Guthaben oder ohne PIN-Eingabe absetzen. Durch eine Verordnung des deutschen Bundesrates zur Verhinderung von Missbrauch ist es in Deutschland allerdings nicht mehr möglich, einen Notruf mit einem Mobiltelefon ohne SIM-Karte zu wählen.   

  Was sage ich am Telefon? 

1. WO ist die Situation (Aufenthaltsort)? 

2. WAS ist geschehen? 

3. WIE VIELE Personen sind betroffen? 

4. WER bist du? Nenne deinen Namen. 

5. WARTEN auf Rückfragen der Notrufstelle. 

Die wichtigste Information für die Rettungskräfte ist der Ort, wo der Unfall passiert ist. Auch, wenn das Gespräch abbricht, kann so Hilfe geschickt werden. Versuch im zweiten Schritt so gut wie möglich zu beschreiben, was passiert ist. Auch kleine Details können hier von großer Bedeutung sein. Gib genau an, wie viele Personen betroffen sind. Zum Abschluss gibst du noch deinen Namen an. Dies ist nicht nur für die Notrufzentrale, sondern auch für dich selbst wichtig, damit im Zweifelsfall nachgewiesen werden kann, dass du deiner Pflicht zur Hilfeleistung nachgekommen bist.

Leg danach nicht gleich auf. Es kann fatal sein, wenn du vor Aufregung im Notruf so undeutlich sprichst, dass die entscheidenden Informationen nicht verstanden werden oder du zu sprechen beginnst, bevor die Leitung wirklich steht. Daher warte, wenn möglich, immer ab, bis die Notrufstelle keine Fragen mehr hat und den Anruf beendet. 


Lisa Gerth, 12. Januar 2024