Dennis Kondrat ist Geschäftsführer von OBRAMO. Sein Unternehmen ist Ausrüster für Security- und Sicherheitsbekleidung für den privaten und öffentlichen Bereich. In seinem Geschäft berät er Frauen, die sich gerne sicherer fühlen möchten.
Dennis, du hast 2006 OBRAMO gegründet. Wie bist du dazu gekommen, ein Unternehmen in der Sicherheitsbranche zu gründen?
Das war reiner Zufall. Meine Frau hat sich unsicher gefühlt, wenn sie zur Arbeit gegangen ist. Besonders, wenn es früh morgens noch dunkel war. Ich habe sie dann zum Auto begleitet und im Internet nach Gegenständen gesucht, mit denen sie sich verteidigen kann. Leider habe ich nichts Geeignetes gefunden. Das war der Startschuss für OBRAMO.
Was bietet OBRAMO seinen Kund:innen?
Wir bieten unseren Kund:innen ein breites Sortiment an vielfältigen Sicherheitsprodukten aus verschiedensten Bereichen. Hierzu gehören neben stabiler und funktionaler Outdoor-Bekleidung auch Schutzbekleidung für Privatpersonen, Sicherheitsdienste und Behörden sowie effektive Abwehrsprays und diverse andere Selbstverteidigungsprodukte. Unser Ziel ist es, dass sich unsere Kund:innen in ihrem Alltag sicher fühlen. Dabei geht es aber um mehr, als nur Produkte zu verkaufen. Für uns gehört zu jedem Produkt auch eine umfassende Beratung.
Warum ist eine Beratung aus deiner Sicht wichtig?
Nur, weil ich ein Pfefferspray in der Tasche habe, schützt es mich noch lange nicht. Ich muss auch wissen, wie ich es richtig benutze. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass 90 Prozent der Menschen ein Pfefferspray falsch halten und die genaue Bedienung nicht kennen. In einer Extremsituation müssten sie dann darüber nachdenken, wie sie das Spray verwenden. Das ist natürlich einfach nicht möglich. Dazu kommt noch, dass wir mit jedem Kunden individuell besprechen, in welchen Situationen sie sich schützen möchten und dann die geeignete Lösung suchen. Außerdem müssen die Kund*innen wissen, wie der rechtliche Rahmen ist.
Was empfiehlst du beim Umgang mit einem Pfefferspray?
Das Wichtigste ist, zu üben. Wir haben spezielle Trainingssprays, mit denen man ausprobieren kann, ohne sich oder andere zu verletzen.
Wie viel Prozent deiner Kund:innen sind weiblich?
Ungefähr 40 Prozent meiner Kund:innen im privaten Bereich sind Frauen. Sie kommen meist in unser Geschäft, wenn sie eine schwierige Situation selbst erlebt haben oder von anderen davon gehört haben. Das ist aus meiner Sicht aber problematisch. Ich würde mir wünschen, dass die Frauen sich beraten lassen, bevor etwas passiert.
Was braucht es aus deiner Sicht, um die Welt für Frauen sicherer zu machen?
Selbstbewusstsein. Das klingt zwar abgedroschen, aber Täter suchen sich Opfer. Wenn eine Frau selbstbewusst und achtsam ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie angegriffen wird, viel geringer.
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